19.05.2021
In dieser Folge des Digital Insurance Podcast spreche ich mit Ernst Ellmer, CEO Germany und Partner bei der Zühlke Gruppe, über die Möglichkeiten von IoT und dessen Mehrwert für Versicherer.
Die Zühlke Gruppe hat circa 1300 Mitarbeiter an mehr als ein Dutzend Standorten in Europa und Asien. Sie unterstützt Unternehmen mittels technologiebasierter Innovationsprojekte. Ihr Aufgabenrepertoire reicht von der Konzeption einer Idee bis zum Betrieb der Servicesysteme.
Ernst Ellmer bezeichnet IoT als “technischen Megatrend”. Diese Technologie ermögliche es Geräte aller Art - vom Haushaltsgerät bis zur Fabrikmaschine - miteinander zu vernetzen und aus den daraus generierten Daten einen Mehrwert für Unternehmen zu erschaffen. Hier spielen insbesondere Versicherer eine Rolle, da Daten für sie der Ausgangspunkt für Risikoeinschätzungen und Produktentwicklungen darstellen.
Laut IDC werde es bis 2025 80 Milliarden vernetzte Geräte auf der Welt mit tausenden Benutzerinteraktionen pro Tag geben. Für Versicherer liege hier riesiges, bislang ungenutztes, Potenzial. Als Beispiel nennt er Entsorgungsanlagen, die anfällig für Brände sind. Hier können Sensoren und Infrarotkameras zur Temperaturüberwachung zum Einsatz kommen, um Gefahren schneller zu erkennen. Somit können mittels IoT Gegenstände einfacher versichert werden als bisher.
Zahlreiche Projekte dieser Art hat die Zühlke Gruppe in den letzten 15 Jahren umgesetzt, die einen konkreten Nutzen für die Unternehmen bieten, erklärt Ernst. So seien bei einem Projekt die Servicekosten der Baumaschinen des Kunden um 30 Prozent gesenkt worden. Von einem reinen Hype könne bei IoT keine Rede sein.
IoT-Projekte umfassen alle nötigen Schritte zur Implementierung eines funktionierenden Systems: Angefangen bei der nötigen Hardwarelösung über die Connectivity mittels Cloudsystemen bis zu den Frontend-Portalen zur Einsicht der generierten Informationen. Aufgrund dieser Komplexität, betont Ernst, dass die wenigsten Versicherer die Kompetenzen besitzen beispielsweise die nötigen Hardwarelösungen selbst bauen zu können. Das Thema Ökosysteme sei hier von zentraler Bedeutung. In der Regel brauche es entsprechende Partner oder gar den Einkauf externer Firmen, um sich die nötigen Kompetenzen ins Unternehmen zu holen.
Es müsse sich zudem vorab jeder Versicherer fragen, welchen konkreten Business Case er sich von den durch IoT generierten Daten verspreche und ob dieser zur einzelnen Unternehmensstrategie passe, so Ernst weiter. Die Zühlke Gruppe unterstütze seine Kunden hier schon bei der Konzeption, biete Workshops an und zeige den Mehrwert des jeweiligen Anwendungsfalls. Nach der konzeptionellen Phase erfolge der Bau eines Prototypen zur Demonstration des Proof of Value: Welchen Nutzen generiert die Technik und wie genau funktioniert sie in der Praxis? Schlussendlich stehe die Entscheidung des Kunden an, ob ihn das Produkt überzeugt oder nicht.
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